Sonntag, 3. Oktober 2010

21.9.-24.9.10 Wiesbaden, Mainz


(1) Kurhaus mit Bowling Green vom Kaiser-Friedrich-Platz aus, am Abend
(2) Bowling Green mit Brunnen vom Kurhaus aus bei Sonnenuntergang
(3) Kurhaus von 1902-07 bei Nacht


Der erste größere Rechercheaufenthalt für die Promotion führte mich nach Wiesbaden. Dort behandle ich den Kurplatz, der sich aus Kaiser-Friedrich-Platz (vormals Theater- bzw. Wilhelmsplatz), Bowling Green und Kurhausplatz (vormals Cursaalplatz) zusammensetzt (1-2). Der Platz wird von großen Kolonnaden gerahmt. Am Kaiser-Friedrich-Platz befindet sich der stark überformte Neobarock bau des Hotels Nassauer Hof. Auf der anderen Seite des Platzes liegt das Kurhaus des Münchner Architekten Friedrich von Thiersch (1902-07).


(4) Denkmalbüste des Kurdirektors Ferdinand von Hey'l im Kurpark
(5) Denkmal des Dichters Gustav Freytag
(6) Fontäne im Kurpark


Leider ist im Zweiten Weltkrieg das Bauamt getroffen worden, wobei alle Hochbauakten vernichtet wurden. Daher konnte ich nur im Tiefbauamt recherchieren. Dort werde ich noch einmal vorbei schauen, da die Zeit nicht ausgereicht hat die Aktenfülle zu sichten. Vieles muss man sich aus diesen Akten zusammensuchen und rekonstruieren, z. B. über Pflaster- und Kanalbauarbeiten.


(7) Maria-Hilf-Kirche im Nordwesten der Stadt
(8) Dreifaltigkeitskirche in der Südstadt


Im Stadtarchiv gab es ebenfalls viele interessante Akten, z. B. den Vertrag mit Friedrich von Thiersch über den Bau des Kurhauses von 1902 (3) und die Mitschrift eines Vortrages von Joseph Stübben über Stadtplanung in Wiesbaden von 1917. In einem Akt befand sich ein toller Briefwechsel des Kurdirektors Ferdinand Hey'l (4) mit dem Stadtbaurat Lemcke aus den 1880er Jahren. Auch dort werde ich noch mindestens einmal vorbei schauen.


(9) Seitenfassade der Marktkirche
(10) Hauptfassade der Marktkirche am Abend
(11) Doppelturmfassade der Bonifatiuskirche


Außerdem habe ich noch in der Hessischen Landesbibliothek (Bau von 1913) einige ältere Spezialliteratur exzerpiert. Es gab sogar eine Führung durch das Haus, wo man auch die Magazine gezeigt bekommen hat. Als steter Bezugspunkt fungiert in Wiesbaden die vieltürmige Marktkirche (9-10) von Carl Boos (1853-62). Den Rest der Zeit habe ich umfangreiche Streifzüge durch Wiesbaden unternommen und viel gesehen. Dennoch werde ich auch nächstes Mal noch viel zu Besichtigen haben. Interessant fand ich u. a. die Maria-Hilf-Kirche von Max Meckel, der u. a. den Frankfurter Römer geplant hat.



(12) Haupteingang der Ringkirche (auf der Rückseite im Westen)
(13) Ringkirche von Innen (Zentralraum mit Emporen)
(14) Straßenkreuzung im Bergkirchenviertel mit Blick auf die Stadt
(15) Vierungsturm der Bergkirche

Ein paar Impressionen von meinen Touren geben die Photos, die ich mit der neuen Kamera gemacht habe. Zunächst habe ich mir die Ringkirche von Johannes Otzen angesehen, die als Programmbau im Zusammenhang mit dem Wiesbadener Programm, das das Eisenacher Regulativ ablöste, eine große Rolle spielte. Unter anderem habe ich mir das Bergkirchenviertel (14-15), die Südstadt (16-17), das historische Fünfeck, die Häuser an der Dozheimer Straße (18) und das Villengebiet am Bierstadter Hang (siehe auch "neues Wiesbaden") angesehen (19). Auf der Rückfahrt habe ich noch einen kurzen Zwischenstopp in Mainz gemacht. Dort war allerdings nur Zeit für einen kurzen Altstadtbummel.



(16) Schlusssteinmaske an einem Wohnhaus am Gutenbergplatz
(17) mürrisches Fassadendetail in der Südstadt
(18) ornamentaler Frauenkopf an einer Hausfassade in der Dozheimer Straße
(19) Solmsschlösschen im Villenviertel am Bierstadter Hang


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